„Den Schöpfer im Geschöpfe ehren“

Tradition und Gemeinschaft: Die KJV Rottweil feierte ihren Hubertustag mit einem stimmungsvollen Gottesdienst und anschließendem Beisammensein.

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Erst die geistliche Stärkung im Heilig-Kreuz-Münster, dann die körperliche im Gasthaus Pflug: So umfassend beging die Kreisjägervereinigung (KJV) Rottweil ihren Hubertustag. Organisiert wurde die Feier vom Team des Hegerings Rottweil um Hegeringleiter Matthias Oettle.
Der besondere Gottesdienst lockt jedes Jahr zahlreiche Jäger sowie Freunde der Jagd und der Natur in die Kirche. So war auch das Münster voll besetzt, als die Jagdhornbläser der KJV gemeinsam mit Vikar Nico Schmid, den Ministranten und den liturgischen Diensten feierlich einzogen. Zur Begrüßung spielten die  Jäger mit ihren Fürst-Pless-Hörnern von der Empore herab, während die Parforcehornbläser den Gottesdienst vom Altarraum aus umrahmten.
Den Schöpfer im Geschöpfe zu ehren
In seiner Predigt deutete Vikar Nico Schmid die Legende des heiligen Hubertus, der vom rücksichtslosen Jäger zum Bischof von Lüttich wurde. Das Kreuz, so Schmid, könne jedem Menschen den richtigen Weg weisen. Der heilige Hubertus erinnere daran, Respekt vor jedem Lebewesen zu haben. Diese Ehrfurcht zeige sich im Umgang mit Natur, Wald und Wild. Zur Verdeutlichung zitierte der Vikar aus Jagdliedern sowie aus dem Gedicht Waidmannsheil von Oskar von Riesenthal (1830 bis 1898), in dem dazu aufgerufen wird, „den Schöpfer im Geschöpfe“ zu ehren. Aus den Kirchenbänken war anschließend zu hören: „Das war eine sehr schöne Predigt.“
Kreisjägermeister Christian Höning und Hegeringleiter Matthias Oettle trugen die Fürbitten für Jagd, Tiere, Wald, Gemeinschaft und Verstorbene vor. So baten sie unter anderem: „Lass uns im Wald nicht nur als Gast, sondern als Hüter dieses wertvollen Ortes wandeln.“
Mit dem Danklied „Großer Gott, wir loben dich“ und einem lang anhaltenden Applaus endete der Gottesdienst. Auf der Treppe vor dem Münster spielten die Bläser abschließend noch einmal, um die Gäste feierlich zu verabschieden. zeg

Weihrauch vs. Marder– 0:1 
Während es im Münster während der Hubertusmesse herrlich nach frischen Zweigen duftete, ist die Pfarrkirche Auferstehung Christi derzeit aufgrund ganz anderer Gerüche geschlossen. Dort hat ein Marder seine „Duftspuren“ in der Lüftungsanlage hinterlassen, sodass der Kirchenraum bis auf Weiteres gesperrt werden musste. Die Kirchengemeinde hat bereits reichlich Weihrauch verströmt – doch gegen den Mardergeruch hatte selbst der keine Chance.Vikar Nico Schmid, der die Nachricht überbrachte, kommentierte trocken: „Glauben Sie mir, da wollen Sie nicht rein.“