Mit Tatkraft zu mehr Lebensraum

Jäger vom Hegering Oberes Kinzigtal und von der Auerwildhegegemeinschaft Schramberg erledigten in einem schweißtreibenden Arbeitseinsatz die Aufräumarbeiten auf dem Waldboden.

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Das Auerhuhn mag’s aufgeräumt in seinem Zuhause. Ein sauberer Boden, lichtdurchflutet, strukturreich und trotzdem voll Abwechslung – so liebt der Schwarzwälder Wappenvogel sein Revier. 
Nicht jeder Wald eignet sich folglich für die seltenen Tiere. Doch im Gemeindewald Schenkenzell finden sie jetzt eine maßgeschneiderte Fläche.
Pflege von Jungbestand
Auf zwei Hektar Fläche war vom Forstamt mit einem lokalen Unternehmer eine Jungbestandspflege durchgeführt worden. 
Speziell für das Auerwild wurden Einflugschneisen geschaffen, lichte Bereiche wurden weiter ausgeformt um Heidelbeere, Kiefern und Laubholz zu fördern.
Die wichtigen Feinheiten für die Gestaltung des Gebietes übernahmen dann Ehrenamtliche: Jäger vom Hegering oberes Kinzigtal und von der Auerwildhegegemeinschaft Schramberg erledigten in einem schweißtreibenden Arbeitseinsatz die Aufräumarbeiten auf dem Waldboden.
Auch Bernd Heinzelmann, Bürgermeister der Gemeinde Schenkenzell, unterstütze tatkräftig. In der Fachsprache nennt sich das Habitatspflege.
Schlagabraum, also das, was die Forstmaschinen zurücklassen, Reisig und kleinerer Bewuchs wurde entfernt, mit Handschuhen, Astscheren und jeder Menge Tatkraft. 
Ohne das flächendeckende Reisig kann sich das Auerwild bewegen und Feinde frühzeitig erkennen. 
Die Chancen stehen gut, dass Heidelbeeren und seltene Insekten hier ein neues Zuhause finden – und damit haben die seltenen Auerhühner, was sie zum Leben brauchen.
Was das ganz genau ist, dazu gab Auerhahn-Experte Uli Wieland vom Kreisjagdverein Rottweil spannende Einblicke in das Leben der Vögel: Wie erkennt man als Jäger die Spuren des Auerwilds? Welche Ansprüche hat das Auerhuhn an seinen Lebensraum? Und warum ist strukturreicher Wald so wichtig für seinen Fortbestand?
„Nur in einem Wald mit Vielfalt, Licht und Ruhe kann das Auerhuhn leben und sich fortpflanzen“, erklärt Forstrevierleiter Philipp Schmieder. 
Hoffen auf Ansiedlung
Und führte weiter aus: „Mit unserem Einsatz haben wir für den seltenen Vogel wieder ein Stück potenziellen Lebensraum geschaffen.“ 
Revierleiter und Helfer hoffen nun, dass die Auerhühner die Mühe honorieren und ihr neues Zuhause beziehen.

Foto: Die Ehrenamtlichen beim Einsatz für das Auerhuhn. Foto: B. Häring